Mit Narzissten spielt man nicht – niemals

Ein Blog von meinem Leben

Mit Narzissten spielt man nicht – niemals

Bild von esanum.de

Mit Narzissten spielt man nicht, auch wenn es noch so viel Spaß macht. Man tut es einfach nicht. Man kann dabei nur verlieren. Mittlerweile habe ich ja schon Erfahrung mit einigen von ihnen und komme mit denen, die in meinem Leben sind ganz gut klar, weil ich ja schließlich schon weiß, wie diese spielen und funktionieren.

Das das größte Problem an ihnen ist wohl dass sie so süchtig machen. Sie können so charmant, liebevoll und einfühlsam sein, wie sie bösartig, kalt und abweisend sein können. Man kann also eigentlich nur den Kürzeren ziehen. Sie können an und für sich für keinen anderen außer sich selbst Gefühle haben oder entwickeln. Man wird also immer derjenige sein, der mit Herzschmerz, Trauer und in manchen Fällen sogar Angst zurückgelassen wird. Doch sie kommen eben immer wieder, das ist die Falle. Denn wer wird denn nicht gerne auf Händen getragen und in den Himmel gehoben oder mit Herzen und Liebesschwüren bombardiert. Dass sie Meister des „Love bombing“ sind wissen wir ja bereits alle. Umso schwerer ist es von ihnen los zukommen.

Ein anderes Problem ist, dass sie alle verschieden sind und anders spielen. Alle haben natürlich andere Trigger warum sie zu dem geworden sind, was sie heute sind. Dadurch unterscheiden sich ihre Herangehensweisen auch oft sehr. Man braucht eine Zeit lang, auch wenn man schon Erfahrung hat, und vielleicht sogar auch noch den ersten Rückschlag, bis man die Dinge klarer sieht und erkennt, dass man es mit einem Narzissten zu tun hat.

Beim ersten Mal habe ich dreieinhalb Jahre gebraucht viele Machtspiele, Erniedrigungen, Beleidigungen und Drohungen und ab und an auch Handgreiflichkeiten ertragen müssen, bis ich es endlich geschafft habe, nach einer Morddrohung, während das halbe Mobiliar durch das Haus geflogen ist, mich zu trennen und auszuziehen.

Beim zweiten Mal habe ich sogar ganze sechs Jahre gebraucht um von ihm loszukommen. Das Problem an der Sache war, dass dieser Narzisst eben nicht, wie der Erste, physische Misshandlungen ausgeübt hat. Er hat mich und die Kinder einfach spüren lassen, dass wir nichts zu sagen haben. Außerdem lebte er sein Leben, wie selbstverständlich, wie er es wollte. Verpflichtungen, Kompromisse, Rücksicht auf uns oder unsere Bedürfnisse und Gefühle? Fehlanzeige. Es war leider Gottes eine On-Off-Beziehung, wie ich sie eigentlich nie haben wollte. Und doch konnte ich nicht anders. Mittlerweile weiß ich, dass ich vieles davon vermutlich unter anderem meiner Krankheit zu „verdanken“ habe, allerdings macht es die ganze Sache jetzt nicht unbedingt besser.

Ich habe mich mittlerweile mit dem Gedanken abgefunden, dass sie nie zu einer normalen, intakten Beziehung fähig sein werden. Aber ich weiß auch, dass sie dadurch, dass sie Väter meiner Kinder sind, wohl oder übel immer, oder immer wieder einmal, in meinem Leben sind und bleiben werden. Wenn sie dann versuchen wiederzukommen, was immer wieder mal passiert, wenn sie single sind, weiß ich, dass ich nicht mehr nachgeben kann und darf. Ich weiß mittlerweile, dass ich mehr Wert bin und mehr verdient habe als das und außerdem bin ich es den Kindern schuldig, damit sie ein glückliches und halbwegs unbeschwertes Leben führen können.

Bei dem Dritten, dem Mann mit F. ist die Sache allerdings etwas schwieriger. Dadurch dass er unter anderem Disponent und mehr oder weniger mein Chef ist, hat er doch eine gewisse Anziehung auf mich, die ich nicht abstreiten kann. Ich habe wohl auch durch einige andere Ticks, die ich meiner Kindheit zu verdanken habe, einen gewissen Komplex für Männer, die zumindest nach außen hin, Macht und Erfolg darstellen. Sein Status in der Firma macht ihn also dadurch nur noch attraktiver für mich. Nach allem was jetzt in dem letzten Jahr mit ihm vorgefallen ist, weiß ich zwar, dass ich mich auf ihn nicht mehr einlassen darf, allerdings ist die Verlockung mit ihm zu spielen, wenn die Möglichkeit besteht, doch meistens noch viel zu groß, als ihm die Stirn zu bieten und ihm ein klares „Nein“ entgegen zu schmeißen.

Mein Vorteil ist jetzt wenigstens, dass ich mir keine Hoffnungen mehr mache, denn dass diese nicht existieren das weiß ich ja jetzt. Trotzdem fühlt es sich eben gut an von einem Mann begehrt oder gewollt zu werden. Und vielleicht ist es auch einfach die Genugtuung zu wissen, dass ich ihn immer noch haben kann. Vielleicht spielt man Ego hierbei auch einfach eine zu große Rolle, um ihn abblitzen zu lassen. Was auch immer es ist ich werde es wohl früher oder später herausfinden. Bis dahin heißt es Augen offen halten, vorsichtig sein und ja keine großen Gefühle mehr zulassen, denn diese werden sowieso nicht erwidert. Und mit diesem Wissen fällt es dann doch leichter seine Zukunft woanders zu suchen.

Eine Antwort

  1. […] Er kennt mich in – und auswendig, für ihn bin ich ein offenes Buch. Das macht ihn neben seinen anderen Reizen für mich zur […]

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