Die Momente in denen wir fliegen lernen

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Die Momente in denen wir fliegen lernen

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Diese Momente, in denen uns Flügeln wachsen. Sie kommen meistens ungesehen von der Seite und überwältigen uns so, dass man nicht mehr weiß was man fühlen soll. Von unendlicher Dankbarkeit bis hin zu übernatürlichem Glück ist wohl alles dabei. Alles macht in diesen Momenten plötzlich Sinn.

All das was einen zu diesem einen Punkt, zu diesem Erlebnis gebracht hat, all das war notwendig um jetzt genau hier zu sein. Hier wo man hingehört. Man hat keine Zweifel, keine Ängste mehr. Alles sollte genau dazu führen. Alles ergibt plötzlich für uns Sinn. Egal wie sehr wir manchmal gestrauchelt sind, egal was wir durch machen mussten, egal wie viele schwere Entscheidungen wir treffen mussten, all das brachte uns zu genau diesen einen Moment.

Ich habe um ehrlich zu sein in letzter Zeit immer wieder einmal solche Situationen, nicht ständig, aber doch. Erst letzte Woche wieder. Ich war arbeiten, ich wurde, auf meine Bitte hin, eingeteilt. Ich hatte, dankenswerter Weise auch früher Schluss und konnte mir das Konzert anschauen.

Ed Sheeran live. Wer ihn noch nicht gesehen hat, dem kann ich sagen: Ganz große Show! Vor allem seine Demut, die er nach Außen trägt, weil er, wie alle anderen erfolgreichen Stars und Sternchen, aber auch die „normalen Menschen“, hart für seinen Erfolg gearbeitet hat. Diese Authentizität, wenn er von seinen Anfängen erzählt. Die Show die er auf der Bühne, die sich nicht nur drehen und hinauf und hinunter fahren kann, sondern auch Feuer und Feuerwerke schießt, abliefert. Dieser eine Mann, mit der Gitarre in der Hand, dem Keyboard zur Seite und der Loop-Station unter den Füßen. Er regiert das Stadion. Er hat die Menschenmasse komplett im Griff, wie selbstverständlich.

Ich stand da, mitten in der Menschenmenge und konnte mein Glück förmlich greifen. All das was ich getan und nicht getan hatte, hatte zu genau diesem Moment geführt. Also stand ich da, der Boden vom Bass bebend, die Leute um mich herum mitsingend, die Lichter ihrer Handys, die das komplette Station erleuchteten und dieser eine Mann auf der Bühne mit der atemberaubenden Stimme. Noch dazu kam, dass mir der Mann mit F. seit einigen Tagen wieder seine Aufmerksamkeit schenkte. (Keine Sorge, das ist mittlerweile offensichtlich schon wieder vorbei, aber an dem Tag war es noch so.) Meine Kinder schliefen friedlich unter der Aufsicht des Kindermädchens in ihren Betten und hatten einen schönen unkomplizierten Tag verbracht. Mehr konnte ich in diesem Moment nicht wollen. Mehr konnte ich mir gar nicht wünschen.

Wenn mir jemand noch 10 Stunden vorher, im Alltagsstress, gesagt hätte, dass ich heute Abend wieder einen solcher seltenen, perfekten, unbeschwerten Momente haben würde, hätte ich ihm wohl kein Wort geglaubt. Doch er war da und er war schöner als ich ihn mir hätte erträumen können.

Das ist es wohl, was diese Situationen, diese wenigen Sekunden oder Minuten, so besonders machen. Man kann sie weder planen, noch denkt man, dass sie Realität werden. Sie sind irgendwann mitten im Gefecht plötzlich da. Aber nein, sie sind nicht nur da, sondern man hat plötzlich zusätzlich auch seinen gesamten Weg, der einen bis hierher geführt hat vor Augen. Ich denke dass ist es was diese unbeschreibliche Dankbarkeit ausmacht.

Ein weiteres „Special“ dieser Momente, ist auch, dass man plötzlich auch wieder sein Ziel vor Augen hat, sei es ein Altes oder ein Neues, aber es übermannt einen diese Gewissheit wohin man noch möchte in seinem Leben. Dazu kommt noch diese unfassbare Motivation, dieses Wissen, dass man alles dafür tun wird um an dieses eine Ziel zu kommen. Egal wie lange es dauern wird, egal wie hart man dafür arbeiten müssen wird, egal was man dafür tun müssen wird. Man weiß man wird es erreichen. In dieser kurzen Zeit macht man sich keine Sorgen mehr ob es klappen könnte. Man plant dann nicht mehr was man alles machen wird müssten, man lässt es einfach kommen mit dem Wissen, dass man es dahin schaffen wird, das alle Ereignisse passieren, alle Entscheidungen richtig sein werden und sie einem zum Ziel bringen werden, so wie sie einen zu genau diesem einen Moment gebracht haben.

Leider halten sie nicht sehr lange an, diese Situationen, diese Gefühle des unendlichen Glücks. Sie vergehen so schnell wie sie gekommen sind. Wie Glühwürmchen, die in der Nacht vorbeifliegen nur um kurz darauf wieder in der Dunkelheit zu verschwinden. Alles was uns bleibt ist die Erinnerung an sie. Alles was bleibt ist die Hoffnung, die uns vorantreibt, die uns weiter bringt, bis man den nächsten dieser Momente irgendwann streift und einem erneut Flügel wachsen.

2 Antworten

  1. […] anzuziehen und mir meine Zähne zu putzen. Nirgendwo lässt sie sich blicken. Wo ist sie bloß hin? Gestern war es doch noch so […]

  2. […] Es ist schwer, ja, aber es ist die Arbeit wirklich wert, dass kann ich euch sagen. Denn wenn die Wünsche, an die man glaubt, von deren Erfüllung man so sehr überzeugt ist, dass man die Sicherheit hat und weiß, dass sie kommen werden, dass man einfach nur noch darauf wartet, dass sie erfüllt werden, dann wirklich passieren, ich sag‘ euch Leute, dieses Gefühl ist unbeschreiblich. […]

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